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Titelbeschreibung

Carion, Johannes: Ioan. Carionis Mathematici Chronicorum libri tres. Appendix eorum quae à fine Carionis ad haec usque tempora contigere. Catalogus pontificum, Caesarum, Regum & Ducum Venetorun, cum Indice copiofissimo. Mit gedruckter Widmung für Joachim I. von Brandenburg.

Lugduni [Lyon]: Apud Ioannem Frellonium [Jean Frellon]. 1554. Duodez, 12,8 cm. (stärker beschabt, wurmspurig, Kapitale mit Fehlstellen, Titelei nur fragmentarisch vorhanden und aufgezogen, innen durchgängig mit zahlreichen Anstreichungen und Marginalien in Tinte von alter Hand.).

Durch den etwas knappen Beschnitt. wurden beim Nachbinden teils Buchstaben abgeschnitten, durchgehend wurmspurig, sonst nur wenig gebräunt, im Ganzen passabel erhalten. Johann(es) Carion, Historiker und Astrologe (geboren 1499 in Bietigheim-Bissingen als Johannes Negelin bzw. Nägelin oder Nägele, gestorben 1537 in Berlin) war eine der bekanntesten und schillerndsten Personen seiner Zeit. 1514 begann er sein Studium an der Tübinger Universität, wo er den zwei Jahre älteren Philipp Melanchthon kennenlernte, mit dem er lebenslang verbunden blieb. 1518 gab er sein erstes astrologisches Werk heraus, eine Jahreschronik auf das Jahr 1519. Im gleichen Jahr oder kurz darauf kam Negelin auf Geheiß des Kurfürsten Joachim I. Nestor als Hofmathematiker nach Berlin und nahm bald nach seiner Bestellung den Humanistennamen "Carion" an (Caryophyllus heißt Gewürznelke). Carion wurde ein wichtiger Mann am Hofe des streng katholischen Kurfürsten. Gemeinsam führten Sie astronomische Beobachtungen durch, an denen der Kurfürst sehr interessiert war und die von Carion oft astrologisch gedeutet wurden. Seine bekannteste Vorhersage war eine Sintflut für Februar 1524, die große Teile der Erde zerstören sollte. Es kam zu Massenhysterien und Tumulten. Als die Sintflut ausblieb, modifizierte Carion die Voraussage auf den 15. Juli 1525, diesmal allerdings nur privatim an den Kurfürsten. Daß auch diese Vorhersage nicht eintraf, hat seinem Einfluß am Hofe nicht geschadet. Carion zählt mit seinen astronomisch-astrologischen Werken, die zahlreiche Auflagen erlebten, zu den wichtigsten und erfolgreichsten Autoren seiner Zeit. 1532 reiste Carion im Auftrag des Kurprinzen, des späteren Joachim II. Hector, nach Wittenberg, um dort Luther und Melanchthon in der Frage des Sakramentsempfanges zu konsultieren. Ein Nebeneffekt des wiederbelebten Kontaktes zu Melanchthon war, daß dieser sich zur Durchsicht und Korrektur von Carions Chronik bereiterklärte. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat Melanchthon das Werk stark überarbeitet. Die 1532 in Wittenberg erstmals erschienene Chronik ist Carions umfangreichstes und wirkungsgeschichtlich wichtigstes Werk und wurde zum "ersten deutschen Geschichtsbuch" ! Die "Chronica Carionis" wurde zum Markenzeichen und als übersichtliches Geschichtswerk zum Standard. Sie wurde schon zu Lebzeiten Carions oft nachgedruckt und bereits 1537 von Hermann Bonnus ins Lateinische übersetzt. Die Marginalien in unserem Exemplar sind in feiner, gelehrter Handschrift, die Namen von Herrschern wurden ergänzt und aktualisiert, einzelne Abschnitte gestrichen, wie um das Werk für eine Neuausgabe vorzubereiten. Die uns vorliegende lateinische Ausgabe scheint sehr selten zu sein, wir konnten bei der online-Recherche weltweit nur ein Exemplar im italienischen SBN-Katalog nachweisen, keines in der französischen Nationalbibliothek ! Die im gleichen Jahr 1554 in Lyon bei Vincentius gedruckte Ausgabe ist dagegen in vier deutschen Bibliotheken nachweisbar. Bei den Angaben zu Carion folgen wir dem Artikel von Karl-Reinhart Trauner für die online-Version von Bautz Kirchenlexikon. - Weitere Bilder auf Anfrage oder auf unserer Homepage.


Sachgebiet
Schönes, Seltenes und Besonderes


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